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Die Oboe
Dieses Instrument wird an der Musikschule Bruck an der Mur von Bernhard Trafella unterrichtet.
Die Oboe ist ein in Frankreich entstandenes wichtigstes Instrument der Holzbläsergruppe im Orchester, bestehend aus einem schnabelförmig zugeschnittenen Doppelrohrblatt als Mundstück, dreiteiliger Hartholzröhre mit enger konischer Bohrung und einem komplizierten Griffloch- und Klappenmechanismus mit bis zu 23Klappen. Durch den Atem des Bläsers werden die Rohrblätter in Schwingung versetzt, wodurch ein obertonreicher, durchdringender Klang entsteht. Der Tonumfang der modernen Oboe beträgt zweieinhalb Oktaven.
Das Instrument wurde im 17.Jahrhundert im Umkreis von Jean Hotteterre und Michel Philidor aus dem damals verbreiteten Diskantpommer entwickelt, einer Abart der mittelalterlichen Schalmei. Ab 1700 setzte es sich in den Orchestern in ganz Europa durch, nachdem es von Frankreich aus zunächst nach England gelangt war. Frühe Modelle hatten in der Regel sieben Grifflöcher und zwei Klappen, es waren jedoch auch Formen mit vier Klappen in Gebrauch. Um 1800 wurde die Zahl der Klappen bis auf 15 oder mehr erhöht. In Deutschland und Österreich wurde das so genannte deutsche Klappensystem von J.Sellner (1832) mit weicherer Bohrung und weicherem Klang verwendet, gegenüber dem sich jedoch die kleineren, im Ton etwas schärferen Instrumente des französischen Systems, entwickelt ab 1840 von G.Thiébert, durchsetzen konnten, die eine sehr enge Bohrung haben. Zu den Komponisten, die Musikwerke für Oboe schrieben, gehören Händel, Haydn, Mozart, Beethoven, Schumann und Nielsen.
Das Englischhorn (französisch: Cor anglais, italienisch: Corno inglese) ist eine Quint tiefer gestimmt als die Oboe und entstand wahrscheinlich aus der von
Johann Sebastian Bach verwendeten Oboe da caccia (italienisch: Jagdoboe). Es hat einen birnenförmigen Schallbecher (Liebesfuß) und ist im Klang dunkler
und elegischer als die Oboe. Die Oboe d'amore (italienisch: Liebesoboe) wurde um 1720 entwickelt und ebenfalls bereits von Bach in seinen Kompositionen
benutzt. Sie klingt eine Terz tiefer als die Oboe. Das Heckelphon ist eine 1904 von W.Heckel konstruierte Baritonoboe, eine Oktave unter der Oboe, mit
kugelförmigem Liebesfuß. Zur Familie der Oboen zählt man auch alle anderen direkt angeblasenen Doppelrohrblattinstrumente, auch wenn sie sich
hinsichtlich der Form, des Materials und der Grifflöcher teilweise erheblich von der klassischen Oboe unterscheiden. Dazu gehören z.B. der antike Aulos mit
separaten Spielpfeifen, die aus dem Orient übernommene Schalmei (auch die im arabischen Raum verbreitete Zurna) oder die japanische Hichiriki.