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Die Posaune
Posaune wird an der MS Bruck an der Mur von Martin Temmel unterrichtet. Die Posaune ist ein Blechblasinstrument mit überwiegend zylindrischem Rohr, kesselförmigem Mundstück und Zugvorrichtung.
Die Posaune entstand um 1450 in Burgund als Weiterentwicklung der Zugtrompete und wurde in verschiedenen Größen gebaut, zunächst vor allem als Alt-, Tenor- und Bassposaune. Abgesehen von dem dickeren Blech und der engeren Stürze, die einen weicheren, lieblicheren Ton ergaben, entsprach die frühe Posaune bereits der heute üblichen Form. Die englische Bezeichnung für dieses Instrument lautete Sackbut, abgeleitet von dem französischen Wort Saqueboute, was eigentlich „zieh! (und) stoß!" heißt und auf die Zugvorrichtung des damaligen Modells anspielt. Die Posaune wurde damals vor allem in der Kirchen- und Kammermusik eingesetzt. Um 1700 verlor sie außer in Stadtkapellen zunehmend an Bedeutung, fand jedoch später Eingang in die Militärmusik, wo sie auch ihre heute üblichen weit ausladenden Stürze erhielt. Posaunen mit Ventilen wurden um 1800 eingeführt, doch maß man ihnen keinen wesentlichen Einfluss auf die Klangverbesserung zu.
Die Tonveränderung geschieht bei der Posaune durch die Verlängerung des Instruments mittels eines beweglichen Außenzuges. Das Hinausschieben dieses Zuges ermöglicht eine Vertiefung der Töne und sechs Halbtöne. Dadurch wird die Produktion reiner Töne sowie gleitender Übergänge (glissando, portando) möglich. Heute werden vor allem
die Tenorposaune in B (zweiter Naturton, der bis E abgesenkt werden kann; Tonumfang E-d2; Pedaltöne E1-B1), die Tenorbassposaune (eine Tenorposaune, deren Stimmung durch ein Quartventil auf F1 gesenkt werden kann; Tonumfang H1-f1) und die Kontrabassposaune (in F1, bei der die Stimmung durch Ventile auf Es1, C1 und sogar As1 gesenkt werden kann), seltener Alt- und Diskantposaunen verwendet.
Weitere Varianten sind Ventilposaunen mit drei bis vier Spielventilen anstelle des Zuges. Die Posaune wurde wegen ihres weichen Klanges gerne in feierlichen Chorsätzen colla parte eingesetzt. Im Orchester wird sie seit dem Ende des 18.Jahrhunderts meist im Trio oder Quartett verwendet. Umfangreiche Literatur für Posaune solo oder im Ensemble existiert in der so genannten Turmmusik. Wichtige Werke für die Posaune schrieben Ludwig van Beethoven und Anton Bruckner (Aequal), im 20.Jahrhundert Frank Martin, Paul Hindemith, Darius Milhaud, Ernest Bloch und Luciano Berio.